Die Lange Nacht der Wissenschaften am 21.10.2017 – Wir sind dabei!
PD Dr. Thomas Schmitt und Dr. Wahib Sahwan: Erhalt und Zerstörung des UNESCO-Weltkulturerbes in Nordafrika und dem Nahen Osten
(Kooperationspartner: Institut für Geographie)
Die Stätten des UNESCO-Welterbes im Nahen Osten und in Nordafrika zeugen von dem beeindruckenden kulturellen Erbe der Region. Waren bis vor wenigen Jahren die Stätten des Welterbes der Region vor allem durch mangelhafte denkmalpflegerische Restaurierung, durch Bauprojekte oder touristische Fehlnutzung gefährdet, erlebte die Region seit 2012 ideologisch gewollte, mutwillige Zerstörungen von Welterbestätten durch islamistische Organisationen und Gruppierungen wie insbesondere den sogenannten Islamischen Staat. Andere Stätten wie die Altstadt von Aleppo wurden zu traurigen Kollateralschäden in den Bürgerkriegen der Region.
Der Vortrag gibt einen Überblick über Stätten des UNESCO-Welterbes im Nahen Osten und in Nordafrika einschließlich ihrer kulturhistorischen Bedeutung, zeigt exemplarisch das Ausmaß jüngerer Zerstörungen auf und diskutiert vorgeschlagene Maßnahmen und internationale Initiativen zum Schutz beziehungsweise zur Restaurierung des Welterbes. (Bildquelle: UNESCO)
Prof. Dr. Georges Tamer: Angst vor dem Islam?
(Kooperationspartner: Lehrstuhl Orientalische Philologie und Islamwissenschaft)
Nicht zuletzt infolge der Flüchtlingsströme und als Reaktion auf terroristische Attentate, die von muslimischen Jihadisten verübt wurden, nimmt in letzter Zeit die Angst vor dem Islam und Muslimen in Deutschland zu. Wie berechtigt ist diese Angst? Gibt es wirksame Alternativen dazu? Im Vortrag wird versucht, diese und zusammenhängende Fragen zu beantworten.
Prof. Dr. Thomas Demmelhuber: Auf den Spuren von Lawrence von Arabien: Der Nahe Osten gestern und heute
(Kooperationspartner: Lehrstuhl Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens)
Lawrence von Arabien ist nicht nur ein mit sieben Oscars prämierter Weltklassiker des Films. Das Werk bietet auch einen faszinierenden Einblick wie vor 100 Jahren die regionale Ordnung des Nahen Ostens entstanden ist und bis heute eine beindruckende Bestandskraft entwickelte. Können damit die Konflikte von heute in der Region erklärt werden (z.B. Nahostkonflikt, IS u.a.)? Eine kurzweilige Vortrags-Reise in den Nahen Osten von gestern und heute wird darauf Antworten geben.
Prof. Dr. Karl-Heinz Leven: Auf den Spuren des „Medicus“ – Heilkunde im mittelalterlichen Islam
(Kooperationspartner: Lehrstuhl Geschichte der Medizin)
Der persische Arzt und Philosoph Ibn Sina (ca. 980-1037), im mittelalterlichen Abendland als Avicenna bekannt und berühmt, gehörte zu den Universalgelehrten seiner Zeit. In der Verfilmung des „Medicus“ (2013) charismatisch verkörpert von Ben Kingsley, ist er Mittelpunkt einer geradezu phantastischen Handlung. Der Vortrag erläutert die historischen Hintergründe der Heilkunde im mittelalterlichen Islam und zeigt, wie sich in unserer Zeit Dichtung und Wahrheit vermischen, wenn von Ibn Sina und der arabischen Medizin des Mittelalters die Rede ist – und das nicht nur im Spielfilm. (Bildquelle: Petrus de Ebulo. Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis. Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern. Eine Bilderchronik der Stauferzeit. Hg. v. Th. KÖLZER/M. STÄHLI. Sigmaringen 1994, S. 43. )